Matcha Tee Zubehör

Damit die Zubereitung perfekt gelingt, benötigt man einige Materialien und Utensilien - manche, wie beispielsweise der Chasen (Bambusbesen), sind essenziell für die Zubereitung, andere sind nur eine Spielerei. Bei langfristigem und intensivem Genuss von Matchatee sollte man sich allerdings das meiste Zubehör anschaffen - so werden Sie selbst zum Meister des Matchatees und können den Tee perfekt genießen!

Bambusbesen | Chasen | 茶筅

Der Chasen ist das wichtigste Werkzeug für die Zubereitung von Matchatee. Er ist zum einen für den festen und cremigen Schaum verantwortlich, zum anderen macht er den Tee milder im Geschmack. Den Chasen gibt es mit verschieden vielen Borsten. 80, 100 und 120. Der Bambusbesen hat üblicherweise zwei, die Elite unter den Bambusbesen sogar drei Borstereihen, wodurch der Schaum noch feiner und cremiger wird. Nakato Kizo, ein Bambus-Kunsthandwerker aus Takayama ist ein Pionier auf dem Gebiet der Chasen mit drei Borstenreihen. Schon als Kind lernte er die verschiedensten Handwerkstechniken, welche ihm später bei der Herstellung der Chasen behilflich waren. Der Chasen wird üblicherweise aus einem Stück Bambus geschnitten - in 100%iger Handarbeit versteht sich. Meist wird jede Borste einzeln geformt und oben abgerundet. So kann sich das Matcha Pulver nicht verfangen und gleichmäßig aufgeschlagen werden.

Wer lange von seinem Chasen profitieren möchte, muss einige Tricks beachten und den Bambusbesen besonders pflegen. Der Chasen ist sehr empfindlich - bei falscher Handhabung und geringer Pflege kann er schon bei der ersten Anwendung in die Brüche gehen oder er verliert schon nach wenigen Anwendungen einige Borsten und das Holz verfärbt sich in ein unappetitliches Braun.

Wer den Tee regelmäßig trinkt, sollte sich folgende Tipps unbedingt zu herzen nehmen. Wenn man den feinen Besen nämlich richtig pflegt, kann dieser bis zu einem Jahr lang verwendet werden. Danach muss man sich auch bei guter Pflege wieder einen neuen besorgen.

Anleitung zur Pflege

• Bevor Sie die Flüssigkeit verrühren, sollten Sie die Borsten des Chasen in warmes Wasser eintauchen. Dadurch werden die Borsten weich und elastisch und der Schaum lässt sich einfacher und vor allem schneller Aufschlagen.
• Vor jeder Anwendung bietet es sich an, den Chasen auf lockere oder angebrochene Borsten zu überprüfen, denn im Matchatee selbst möchte man nicht unbedingt Borsten vorfinden.
• Achten Sie darauf, die Borsten beim Umrühren wenn möglich nicht gegen die Ränder der Schüssel zu schlagen bzw. mit den Borsten nicht über den Boden der Schüssel zu kratzen. Das mag zu Beginn etwas schwierig sein, aber Übung macht den Meister!
• Nachdem Sie ihren Matchatee cremig gerührt haben, sollten Sie den Chasen anschließend mit warmen Wasser abwaschen - solange bis keine Rückstände mehr zu sehen sind. Falls hartnäckige Stellen vorhanden sind, bietet es sich an, mit den Fingern nachzuhelfen. Man kann dazu einfach mit dem Zeigefinger und dem Daumen die Borsten von innen nach außen abziehen, ähnlich wie beim “Wimpern zupfen”. Seien Sie dabei sanft um keine der Borsten abzubrechen.
• Sobald der Chasen sauber ist, ist es wichtig, dass Sie ihn mehrmals mit Schwung ausschütteln. So bleibt möglichst wenig Feuchtigkeit übrig. Bleibt der Chasen zu lange feucht, wird er sehr schnell schimmlig oder bekommt Verfärbungen.
• Achten Sie darauf, dass der Chasen beim Trocknen nicht nach oben zeigt. Sonst fließt die restliche Feuchtigkeit zur Mitte und fängt dort an zu schimmeln. Wenn Sie regelmäßig Matchatee zubereiten, sollten Sie sich einen Chasen-Halter anschaffen. Dieser eignet sich hervorragend um den Chasen trocknen zu lassen, da die Luft sehr gut zirkulieren kann.

Die Herstellung des Chasen

Ein Chasen wird meist aus Hachiku-Bambus hergestellt, der vorher in der Regel 2-3 Jahre gelagert wurde. Während des Winters wird Bambus weich und und die Fasern dadurch sehr zart. Das macht aus dem Hachiku-Bambus einen hervorrangenden Werkstoff für die Herstellung von Chasen.

Als erstes wird die Grundform des Bambus erstellt, der sogenannte Hegi. Man nimm ein besengroßes Stück Bambus und schält zunächst die obere Hälfte. Anschließend wird der Bambus in üblicherweise 16 gleichgroße Teile geschnitten. Je nachdem wie dick bzw. dünn das Bambusrohr ist, können die Teile auch zwischen 12, 18 und 24 Stücken variieren.

Nun folgt der feinere Schritt, der Kowari. Die 16 Teile werden nun jeweils in zehn gleichgroße Borsten unterteilt. Der Chasen erhält so seine 160 Borsten. Soll der Bambusbesen nur 80 Borsten bekommen, werden die Borsten in zwei Gruppen aufgeteilt: Fünf der zehn Borsten werden in der Mitte angeordnet, während die anderen zur äußeren Borstenreihe gehören.

Weiter geht’s mit dem Schaben, im japanischen auch Ajikezuri genannt. Man weicht nun die Bambusborsten in heißem Wasser auf und schabt diese anschließend ab. So werden Sie nach oben hin sehr dünn. Danach werden die Borsten geplättet und einzeln per Hand in Form gebracht.

Nun ist das Ausformen, das Mentori, an der Reihe - ebenso in Handarbeit: Jede Borste wird nun oben abgerundet. Das hat den Zweck, dass das Pulver sich nicht im Chasen verfängt und man den Schaum sehr gleichmäßig aufschlagen kann. Anschließend folgt die Aufteilung in eine innere und äußere Borstengruppe.

Zu guter Letzt kommt die Bestimmung der Abstände (Koshinarabe). Man nimmt einen Bambuslöffel zur Hand und stimmt so den Abstand zwischen den inneren und äußeren Borsten ab! Voila und fertig ist der Chasen!

http://www.maiko.ne.jp/german/shopping/tea_ware103.htm
https://www.youtube.com/watch?v=tb5cSvj_O5A

Chasen-Halter | Chasentate | 茶筅立て

Ein Chasen-Halter ist das Pendant zum Chasen. Wie jeder schicke Anzug faltenfrei an seinem Kleiderbügel hängt, kann der Chasen nach Gebrauch auf dem Chasen-Halter verweilen. Der Chasen-Halter verlängert die Lebensdauer ihres Chasen und hält ihn in seiner ovalen Form. Außerdem sorgt der Chasen-Halter für eine besondere Luftzirkulation - So kann Ihr Chasen besser trocknen. (Achtung: Am besten nach unten trocknen lassen!) Die sensiblen Bambusborsten sind sehr empfindlich und neigen sehr schnell zu Schimmelbefall.

Schüssel | Chawan | 茶碗

Matchaschalen werden seit mehreren Jahrhunderten ausschließlich für den Genuss von Matchatee hergestellt. Die Auswahl der richtigen Schale ist eine Kunst für sich und man hat die Qual der Wahl, denn die Schalen sind in zahlreichen verschiedenen Formen und Farben erhältlich.

Besonders bemerkenswert ist die Form der Matchaschalen: Im Vergleich zu normalen Teetassen sind die Schalen oft dick. Damit kann die Schale einerseits die Wärme des Tees gut speichern und anderseits verbrennt man sich beim Genießen nicht die Finger. Der Rand der Schale ist oft leicht geschwungen. Interessanterweise sollen diese Schwingungen an die hügelige Landschaft von Japan erinnern. Auch der Bauch der Schale ist oft unterschiedlich, wobei sich insbesondere für Matchaneulinge bauchige Schalen eignen, bei denen man genug Platz hat, um den Tee mit dem Chasen aufzuschlagen.

Jede richtige Matchaschale ist in Handarbeit gefertigt und keine gleicht der anderen. Die unterschiedliche Form, der Farbverlauf oder die Unebenheiten machen jede Schale zu einem Unikat mit einem eigenen ‘Gesicht’. Im wahrsten Sinne des Wortes: Die markante Stelle der Schale ist gleichzeitig das Gesicht der Schale. Nach japanischer Tradition blickt man während der Zubereitung auf das Gesicht. Reicht man die Schale den Gästen, reicht man diese mit dem Gesicht nach vorn. Trinkt man selbst aus der Schale, dreht man das Gesicht in die andere Richtung.

Wie beim Essen gilt auch bei den Teeschalen das Motto “Das Auge ist mit!”. So wirkt der tiefgrüne Tee besonders schön und dunklen Schalen! Die Preisklassen der Matchaschalen sind sehr unterschiedlich. So bekommt man ein günstiges Modell schon ab 10 Euro. Für ein handgefertigtes Einzelstück kann man auch eine dreistellige Summe hinblättern. Vor allem Matchaschalen, welche von bekannten Teemeistern gefertigt wurden, bewegen sich in der oberen Preiskategorie.

Bambuslöffel | Chashaku | 茶杓

Der Bambuslöffel, auch Chashaku, ist für jeden Matchateeliebhaber ein Muss. Der schlanke kleine Bambuslöffel sorgt für die richtige Dosierung des Matcha Pulvers und ist für eine traditionelle Zubereitung unverzichtbar. Er wird aus einem einzigen Stück Bambus geschnitzt und in sorgfältiger Handarbeit über heißem Wasserdampf gebogen. Normalerweise ist der Bambuslöffel an die 18 cm lang. Er wurde eigenes für die Zubereitung von Matchatee entwickelt. Ein kleiner Tipp am Rande: Der Bambuslöffel ist sehr empfindlich. Achten Sie darauf, dass der Löffel nicht nass wird. Wischen Sie den Löffel immer mit einem trockenen Tuch sauber.

Weiteres Zubehör

Spatel & Sieb | Furui | 篩
Das größte Problem bei der Zubereitung von Matchatee ist die Klümpchenbildung. Ein Matcha-Furui, auch Matcha-Sieb genannt, schafft dagegen Abhilfe. Das Sieb sorgt dafür, dass das Pulver besonders fein wird und man den Matchatee gleichmäßig aufschlagen kann. Man gibt einfach die gewünschte Menge Matcha Pulver mit dem Bambuslöffel in das Sieb und drückt das Pulver mit Hilfe der Spatel sanft durch die feinen Maschen. Das Aufschlagen des Matchatees ist nun kinderleicht und das feingesiebte Matchapulver kann optimal sein Aroma entfalten.

Matcha-Kelle | Hishaku | 柄杓
Nicht unbedingt notwendig, aber dennoch sehr hilfreich ist die Matcha-Kelle. Damit kann man die gewünschte Menge an Matcha Pulver genau bestimmen. Die Matcha-Kelle, gefertigt aus Bambus, umfasst ein Volumen von 100 ml und erleichtert eine genaue Dosierung. So steht dem perfekten Matchatee nichts mehr im Wege!

Schmuckdose | Natsume | 棗
Auch Matchatee sollte wie die meisten Teesorten aus Frischegründen immer gut verschlossen und wenn möglich kühl gelagert werden, denn sobald man Matcha in eine Dose umfüllt oxidiert das Pulver. In Japan werden speziell für die Teezeremonie besondere Schmuckdosen verwendet. Daraus wird der Tee entnommen und kann so einfacher portioniert werden. Das Design dieser Dosen passt sich an das Ambiente einer Teezeremonie an.

Gebrauchtwasserschale | Kensui | 建水
Bevor eine Matchaschale zum Gebrauch kommt, wird Sie in heißem Wasser ausgeschwenkt. Die Gebrauchtwasserschale - wie der Name schon sagt - ist dazu da, um das übrige Wasser aufzufangen. Die Schale lohnt sich vor allem, wenn man für mehrere Personen Matchatee zubereiten möchte.